Eheringe als Verlobungsringe verwenden? | Tipps im Shop
Diese Frage ist natürlich keine über das „Können" an sich, sondern eher darüber, welche Gründe dafür oder dagegen sprechen. Dabei hängt die Beantwortung von sehr vielen individuellen Kriterien ab, die das Paar selbst definiert. Im Folgenden listen wir einige Informationen über Eheringe, Verlobungsringe und mögliche Überlegungen zu der eingangs gestellten Frage auf; am Ende wird die Sachlage sicher für viele Brautpaare klarer.
Eheringe und ihre Bedeutung
Eheringe definieren sich als diejenigen Ringe, die mit Beginn der Eheschließung getragen werden. Dieser Anfang beginnt für die einen - und auch gesetzlich - auf dem Standesamt, für die anderen erst mit der kirchlichen Hochzeit. Die kirchliche Hochzeit wird in unserem Land nach dem Standesamt anberaumt, wobei die Abstände beider Daten manchmal nur kurz, manchmal viele Jahre lang auseinanderliegen.
Der Begriff Trauringe oder Hochzeitsringe wird oft synonym zu Eheringen benutzt. Genau genommen handelt es sich dabei aber um die beiden Ringe, die zur Trauung gewechselt werden (ob Standesamt und/oder Kirche, ist dabei unerheblich). Es kann sein, dass ein Paar spezielle Trauringe bevorzugt - vielleicht Erbstücke oder Ringe, die für beide aus ihrer gemeinsamen Geschichte heraus besonders bedeutsam sind. Für die Ehe und den Alltag werden neue Eheringe gekauft.
Partnerringe sind in der Regel Eheringe, die von unverheirateten Paaren getragen werden, um die Zusammengehörigkeit deutlich zu zeigen. Hier reicht ein Paar, denn eine Trauung findet nicht statt.
Verlobungsringe werden vor der Ehe getragen. Entweder besitzt nur die Dame einen Ring - den sie beispielsweise romantisch mit dem Antrag erhalten hat; oder beide haben sich gemeinsam entschlossen, ab sofort verlobt zu sein und Verlobungsringe zu tragen, weil sie in absehbarer Zeit heiraten wollen. Es kann eine offizielle Verlobungsfeier geben oder auch nicht: Für das Tragen der Ringe gibt es hier keine Vorgaben.
Historisch bedeutsam war der Ehering, weil ihn überwiegend nur die Frau erhielt und damit zunächst als „versprochen", später als „vergeben" und damit unberührbar galt. Auch wurde dadurch schon vor der Hochzeit angezeigt, dass eine Mitgift bezahlt wurde. Getrennte Ringarten für Verlobung und Ehe gab es vor dem Mittelalter nicht. Erst Papst Stephan I. führte im 3. Jahrhundert den Verlobungsring für die Braut ein, um die Unauflöslichkeit und Bedeutung der Ehe zu stärken. Im Mai 2015 betonte auch Papst Franziskus die Bedeutung der Verlobungszeit. Eine Verlobung ist auch heute ein Eheversprechen, allerdings mit der Möglichkeit, sich selbst und die Partnerschaft im Vorfeld der Hochzeit noch einmal gründlich zu prüfen.
Individuell entscheiden
Angesichts knapper Kassen und eines voraussichtlich engen Hochzeitsbudgets kann es durchaus sinnvoll sein, Verlobungsringe sowohl als Trau- als auch als Eheringe zu verwenden. Dann gibt es keinen Ring mit Stein für die Braut, sondern von Anfang an schicke Ringe für beide Partner.
Die Entscheidung sollte immer dem Paar selbst überlassen sein. Umgekehrt ist es für das künftige Ehepaar gut, sich zusammen zu beraten, bevor Familie und Freunde um Rat gefragt werden. Jeder sieht den Sachverhalt anders und wird wahrscheinlich empfehlen, was er oder sie sich selbst wünschen würde.